OHRA ist heute einer der marktführenden Hersteller von Regalanlagen in Europa, sowie europäischer Marktführer und Spezialist für Kragarmregale. OHRA hat sich mit seinen Paletten- und Kragarmregalen insbesondere im Baustoffhandel und in der Holzverarbeitung etabliert. Dank einer hohen Kundenfokussierung und individueller Sonderlösungen finden sich OHRA-Regallösungen inzwischen auch in Opernhäusern genauso wie bei Autoverwertern oder Marinas. 2019 feiert das Unternehmen sein 40-jähriges Firmenjubiläum unter dem Motto: „40 Jahre OHRA – we will „rack“ you!“.
Gabelstapler ließen Nachfrage nach Regalen steigen
Die Erfolgsgeschichte der Firma OHRA Regalanalgen GmbH beginnt offiziell im Jahr 1979: Damals gründete Ottokar Hölscher das Unternehmen zur Herstellung und zum Verkauf von Regalanlagen. „Die Wurzeln reichen allerdings bis in die 1960er Jahre zurück: Damals bot mein Vater erstmals innerhalb seiner 1957 gegründeten Vertretung für Gabelstapler auch Regale an“, erklärt Dr. Andreas Hölscher, heute Geschäftsführer der OHRA Regalanlagen GmbH. „Denn die erst in der Nachkriegszeit in Deutschland eingeführte Staplertechnik ermöglichte jetzt auch die Lagerung von Waren und Produkten in der Höhe, entsprechend rasant wuchs die Nachfrage nach Regallösungen.“ Während anfangs Regale verschiedener Hersteller verkauft wurden, begann das Unternehmen 1973 mit dem Bau eigener Regale, für die kurze Zeit später der Produktname OHRA für „Ottokar Hölscher Regalanlagen“ eingeführt wurde.
Innovative Kragarme führten zu rasantem Wachstum
Bei den ersten Regalen handelte es sich noch ausschließlich um Palettenregale, doch man erkannte bald darauf, dass am Markt auch ein großer Bedarf an Regalen für die Lagerung von Langgut bestand. Also nahm Ottokar Hölscher auch Kragarmregale mit in sein Programm an Regallösungen auf. Die ersten dieser Langgutregale waren noch mit verschweißten Kragarmen ausgestattet, die sich nicht in der Höhe verstellen ließen. Die zweite Generation verfügte bereits über verschraubte Kragarme – sie waren zwar höhenverstellbar, doch war das recht zeitaufwändig. Ottokar Hölscher entwickelte daher eine neue Lösung: Kragarme, die in eine Rasterstanzung eingehängt werden. „Damit lassen sich die Kragarme schnell und ohne Werkzeug in der Höhe verstellen“, erläutert Thomas Jerschkewitz, Verkaufsleiter Deutschland bei OHRA. Das System hat zudem den Vorteil, dass die Arme bei einer Kollision mit dem Stapler bzw. der Ware seitlich und nach oben ausweichen können – das reduziert Schäden am Gabelstapler, am Regal und vor allem an der Ware. Diese damals innovative Lösung ließ sich Ottokar Hölscher patentieren – OHRA gilt somit als Erfinder des Kragarmregals mit eingehängten Armen. Die Kunden erkannten schnell die Vorteile des Systems, insbesondere aus den Branchen der holzverarbeitenden Industrie und des Baustoffhandels. Mehr und mehr entwickelte sich das Unternehmen zu einem Spezialhersteller für die Langgutlagerung.
Aus dem Markennamen wurde der Firmenname
Die insbesondere dank der Kragarmregale sprunghaft angestiegenen Verkäufe der Regalsysteme führten schließlich dazu, dass Ottokar Hölscher 1979 die Regal-Sparte in eine eigene Firma ausgliederte. Das bisher als Markenname genutzte OHRA wurde jetzt zum Firmennamen – damit war die OHRA Regalanlagen GmbH geboren. Die Entwicklung der Regalsysteme ging weiter: So werden heute alle tragenden Teile der Regale von OHRA - gleich ob Paletten- oder Kragarmregal – aus warmgewalzten, vollwandigen Stahlprofilen gefertigt. Das ermöglicht hohe Traglasten bei gleichzeitig schlanker Bauweise. Auch der einhängbare Kragarm wurde weiter verbessert – dank überarbeiteter Einhängekrallen können die Arme heute waagerecht in das Ständerraster eingeschoben und über Sicherungsplatten arretiert werden. Dadurch wird die Veränderung der Fachhöhen noch einmal erleichtert.
Dieser selbstsichernde, einhängbare Kragarm ist heute der Maßstab für alle Kragarmregalsysteme.
Export-Anteil stetig gesteigert
Mit diesen technisch führenden Regalsystemen machte sich OHRA schließlich 1994 auf, auch international verstärkt aufzutreten – damals übernahm auch Dr. Andreas Hölscher die Geschäftsführung: „Anfang der 1990er Jahre war die Geschäftslage in Deutschland eher schwierig. Wir standen vor der Entscheidung, den damals doch recht zaghaften Export entweder einzustellen – oder richtig zu investieren und ihn systematisch aufzubauen.“ OHRA entschied sich für den riskanteren Weg und suchte neue Kunden im europäischen Ausland. „Immer, wenn genügend Referenz-Projekte von Deutschland aus akquiriert wurden, positionierte OHRA in dem jeweiligen Land einen Außendienst-Mitarbeiter. So konnte der Export sukzessive ausgebaut werden“, erläutert Raymond Wolsey, Verkaufsleiter Export. Heute hat das Unternehmen einen Export-Anteil von rund 60 Prozent und ist in 13 Ländern mit eigenen Vertriebsbüros vertreten.
Erfolg dank kundenspezifischer Lösungen
OHRA hat sich dabei insbesondere als Lösungsanbieter für lange und schwere Waren etabliert, vor allem im Metall-, Holz- und Baustoffhandel. „Ein Grund für den Erfolg ist sicher die stabile Bauweise unserer Regale“, so Thomas Jerschkewitz. „Daneben haben wir aber auch immer schon spezielle Lösungen für unterschiedliche Branchen angeboten – auch dank unseres umfangreichen Zubehörprogramms, mit dem unsere Regale für die unterschiedlichsten Aufgaben ausgerüstet werden können.“ So bietet OHRA inzwischen Regallösungen für Opernhäuser und Theater an, genauso wie für Autoverwerter oder Marinas (zur Überwinterung von Yachten). Auch dem Trend hin zum Bau von Regalhallen und Automatiklösungen wird OHRA gerecht, indem eine eigene Projektabteilung auch größere, komplexe Bauleistungen für den Kunden begleiten kann. „Mit dieser Kundenfokussierung bieten wir gegenüber unseren Mitbewerbern einen entscheidenden Vorteil“, so Raymond Wolsey.
Leistungsfähig durch individuelle statische Berechnungen
Auch heute noch entwickelt sich die Regaltechnik parallel zur Staplertechnik weiter, wie Dr. Hölscher erklärt: „Die Stapler werden immer leistungsfähiger, erreichen größere Höhen und heben schwerere Lasten. Damit muss sich auch die Regaltechnik bezüglich Höhe und Traglast weiterentwickeln.“ Wobei OHRA-Regale wiederum durch ihre Bauweise aus massiven Stahlprofilen Vorteile bieten. Dennoch sind für hohe Regalanlagen, die eventuell auch noch mit Dach ausgestattet sind, individuelle statische Berechnungen erforderlich – ein Service, der bei OHRA mit zum Lösungsangebot gehört. „Gleichzeitig wachsen die Firmen unserer Kunden und das von ihnen angebotene Sortiment“, so Jerschkewitz. Entsprechend größer werden die Dimensionen der Regalanlagen. „Damit steigen auch die Anforderungen an uns bezüglich Montage- und Fertigungskapazitäten, aber auch hinsichtlich der Finanzkraft. Da haben wir mit unserer Firmengröße und Wirtschaftsleistung eine führende Position erreicht“, ergänzt Wolsey.
Positiver Blick in die Zukunft
Grundsätzlich schaut Dr. Andreas Hölscher im Jubiläumsjahr 2019 positiv in die Zukunft. „Wächst die Wirtschaft, wächst auch die Logistik. Auch wenn der weltweit zunehmende Protektionismus ein Risiko für unsere Branche darstellt, sind wir noch in einer Wachstumsphase. Zudem profitiert speziell OHRA davon, dass viele unserer Regale an Unternehmen der Bauwirtschaft geliefert werden – und diese Branche boomt seit Jahren und weist auch für die Zukunft gute Wachstumsperspektiven auf.“ Nur der Fachkräftemangel könnte sich als bremsender Faktor erweisen. „Das ist ein echtes Problem, wobei wir uns hier in der Region Köln auf Grund der Bevölkerungsdichte noch ganz gut schlagen“, so Dr. Hölscher. Parallel baut OHRA aber auch die Personalarbeit weiter aus, beschäftigt dazu eigens eine Personalentwicklerin, die Schulungsprogramme konzipieren und das ganze Fortbildungswesen professionalisieren wird.
Wenn es denn doch mal zu einer Abkühlung der Wirtschaft kommen sollte, so sieht das der Geschäftsführer von OHRA auch eher mit Zuversicht: „Dank unserer Marktposition sind wir immer stärker aus einer Krise herausgekommen. Die Märkte werden sich bereinigen, aber wir stehen auf soliden Fundamenten.“